Martinsumzüge

Martinsumzüge

Martinsumzüge

Angesichts der Zeitungsmeldung: „Linkspartei fordert Aus für Sankt Martin“ (Gerhard Voogt in der „Rheinischen Post“ vom 5.11.2013) erklärt der Vorsitzende des EAK Niederrhein:

Die jüngst von Vertretern der Linkspartei vorgebrachte Forderung, die jährlich stattfindenden Martinsumzüge abzuschaffen oder, der zentralen Figur des Martin beraubt, nur noch als „Sonne-Mond-und-Sterne“-Umzüge stattfinden zu lassen, dienen nicht der Integration oder der Vermeidung von Diskriminierung. Sie sind vielmehr nur ein weiteres Beispiel für eine völlig unangemessene Aufgabe eigener Werte und Traditionen.

Nicht nur an Weihnachten haben Christen etwas zu feiern! Denn Christen dürfen mit einem gewissen Stolz darauf verweisen, dass sie dem sozialen Gedanken in der abendländischen Kultur Raum gegeben haben. Hieran erinnert die schöne, volkstümliche Tradition der Martinsumzüge. Die Linkspartei steht mit ihrem dagegen gerichteten Vorstoß in der Tradition ihres geistigen Ahnherren Karl Marx, der die soziale Komponente des Christentums stets verächtlich zu machen und zu bekämpfen versucht hat, da sie seiner Klassenkampfkonzeption im Wege stand.

Für katholische Christen ist Martin, der spätere Bischof von Tours, ein Heiliger und wird als solcher verehrt. Auch evangelische Christen, die keine Heiligenverehrung kennen, machen sich mit ihren Martinsumzügen die in der Mantelteilung ausgedrückte, beispielgebende Tat aktiver Nächstenliebe zu eigen. Die Bereitschaft zum Teilen mit Ärmeren und das Mitleid mit Bedürftigen stellen eine konfessions- und sogar religionsübergreifend Haltung der Mitmenschlichkeit dar.

Die Figur des Martin hat im Abendland eine allgemeine Bekanntheit erlangt, da Martin uns mit seinem Handeln ein für alle fassbares Vorbild gegeben hat. Deutlicher als mit dem nachgespielten Akt der Mantelteilung lässt sich Kindern kaum vermitteln, wie wertvoll und erstrebenswert Teilen ist.

Es ist bezeichnend, dass die Linkspartei angesichts ihrer religionsfeindlichen marxistischen Wurzeln dieses nicht anzuerkennen bereit ist.

Unsere muslimischen Mitbürger sind weitestgehend in ein christlich geprägtes Land zugewandert. Wenn sie hier christlichen Werten und Traditionen begegnen, können sie erkennen, daß Moslems nicht die alleinigen Träger von Glaubensüberzeugungen sind. Auch sie sind eingeladen, an christlichen Festen teilzunehmen und sich dabei mit der Kultur des Landes, in welchem sie leben möchten, näher auseinanderzusetzen.

Jürgen Plöhn

(Photo: St. Martin, Basler Münster, Martinsturm – Urheber: Jacob Burckhardt aus der deutschsprachigen Wikipedia, 9. Februar 2007, Verwendung des Bildes gestattet unter GNU-Lizenz)