Jüdische Synagoge in Köln
Was wissen wir über das religiöse Leben unserer jüdischen Mitbürger?
Wir wissen, daß ihre Bibel das in den christlichen Kirchen so genannte Alte Testament ist. Aber kennen wir ihren Gottesdienst? Was wissen wir über jüdische Riten und Feste? Sind wir mit den Rollen von Mann und Frau im orthodoxen Judentum vertraut? In einem Land mit verblassendem christlichen Bewußtsein dürfte das Wissen um eine andere, von alters her in Deutschland heimisch gewesene Religion nach der weitgehenden Vernichtung jüdischen Lebens in der Shoah bei den meisten deutschen Zeitgenossen nicht eben groß sein.
Der Evangelische Arbeitskreis Niederrhein hat deshalb seinen Sommertermin in diesem Jahr schon zum zweiten Male zur Besichtigung einer jüdischen Synagoge genutzt. 2008 hatte der Arbeitskreis als eine der ersten Gruppen die damals noch nicht eingeweihte, moderne Synagoge in Krefeld sehen können. 2015 führte der Weg zu der nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebauten Kölner Synagoge an der Roonstraße. 28 Teilnehmer folgten der Nachmittagseinladung.
Bereitwillig erklärte ein Gemeindeglied Toraschrein und Leuchter, Stuhl und Funktion des Rabbi, Sitzordnung und Rolle von Frauen und Männern, Kippa, Gebetsumhang und Gebetsriemen. Manches mochte fremd anmuten, doch mit Respekt vor dem anderen konnten Fragen gestellt, die Verwendung von Gerätschaften erklärt und Traditionen verständlich gemacht werden.
Zum Abschluss gab es für alle, die noch bleiben wollten, garantiert koscheren Kuchen in der zur Anlage gehörenden Kantine. Ein besonderer Dank gilt in diesem Jahr Marion Violett-Puder, die den Kontakt zu der jüdischen Gemeinde hergestellt und die Anmeldung bestens organisiert hat.