Bezirkstag 2020 des EAK Niederrhein
Was macht die Corona-Pandemie mit unserer Gesellschaft? Ist sie nur eine Katastrophe oder bietet sie auch neue Entwicklungen und Perspektiven?
Zu diesem höchst aktuellen und die Menschen im Lande bewegenden Thema trug die Landtagsabgeordnete Margret Voßeler-Deppe auf dem Bezirkstag des EAK Niederrhein ein umfassend breites Referat vor. Entschleunigung habe sie bei sich beobachtet. Unser Blick auf andere Menschen habe sich verändert. Expertenwissen sei in der Politik gefragt, aber auch von Politikern durch gezielte Auswahl von Experten beeinflusst worden. Der Wert wissenschaftlicher Standards habe sich – gegen „alternative Fakten“ – deutlich gezeigt. Die Digitalisierung habe auf etlichen Gebieten – vom Handel über die Bildung bis hin zu den Kirchen – einen kräftigen Schub erhalten. Die wirtschaftlichen Folgen lägen indes weithin noch vor uns.
Dass die Pandemie eine „Strafe Gottes“ sei, ist nach Voßeler-Deppe seitens der christlichen Kirchen nicht vertreten, wohl aber von außen an sie herangetragen worden. Ansichten von einer „Rache der Natur“ mache aus unserer natürlichen Umgebung einen „neuen Gott“.
Als Resümee formulierte Margret Voßeler-Deppe einige Botschaften der Krise:
- Wir erlebten Machtlosigkeit.
- Wir stellten neue Fragen nach Inhalt und Ziel unserer Lebensgestaltung.
- Wir hörten die Botschaft von Gottes Zuwendung auch in der Krise.
- Wir nähmen unsere Endlichkeit wahr und würden gewahr, dass der Tod ohne die Ewigkeit ein Scheitern bedeute, die Religion aber durch eine Rückbindung unserer Erfahrungen an Gott neue Perspektiven eröffne.
Der anregende Vortrag wurde von den anwesenden Delegierten und Gästen ausgiebig diskutiert.