Antrag des EAK Niederrhein zur Zeitschrift „Chrismon“

Antrag des EAK Niederrhein zur Zeitschrift „Chrismon“

Viersen, 3. September 2018

Antrag des Bezirksvorstands des EAK der CDU Niederrhein,
beschlossen auf seiner Sitzung am 3.9.2018 in Viersen

Die Landesdelegiertenversammlung des Evangelischen Arbeitskreises der CDU NRW wolle beschließen:

Angesichts des bevorstehenden Europawahlkampfes fordert der Evangelischer Arbeitskreis der CDU NRW Herausgeber und Redaktion des evangelischen Magazins „Chrismon“ auf, sich einer parteipolitischen Einflussnahme in Wort und Bild zu enthalten. Dies gilt sowohl für die deutschlandweit als Zeitungsbeilage verbreitete Ausgabe wie für die regionalen Abonnementsmagazine wie „Chrismon plus Rheinland“.

Als protestantische Stimme in der deutschen Publizistik hat Chrismon ein legitimes Anliegen und sein Alleinstellungsmerkmal in der Vertretung christlicher Standpunkte in evangelischer Interpretation. Parteipolitische Präferenzen sind dagegen unter Protestanten wie in der gesamten Gesellschaft strittig und keine geeignete Basis für ein integrativ angelegtes evangelisches Magazin.

Begründung:

Im Wahlkampf vor der Europawahl 2014 veröffentlichten die Herausgeber des Magazins „Chrismon“ das Heft 1/2014 mit einem personenbezogenen Interview und ganzseitigen Photo von Martin Schulz (SPD), dem damaligen Spitzenkandidaten der europäischen Sozialisten mit Ambitionen auf das Amt des Kommissionspräsidenten. Im Interview gab sich Schulz als ehemaliger Katholik zu erkennen, der seinen Glauben verloren hat (Chrismon 1/2014, S. 22). Ein Bezug zu evangelischen Grundpositionen ist weder von ihm behauptet, noch von der Redaktion herausgearbeitet worden. Der erfolgreiche Gegenkandidat der europäischen Christdemokraten, Jean-Claude Juncker, ist weder vor noch nach der Europawahl mit Personality-Artikel gewürdigt worden. Eine solch eklatant ungleichgewichtige Behandlung erscheint in einem christlichen Magazin unfair und sollte sich daher nicht wiederholen. Wenn mit prominenten Politikern für den christlichen Glauben geworben werden soll, ist insbesondere in Wahlkampfzeiten neben einem glaubwürdigen christlichen Zeugnis auf eine parteipolitische Ausgewogenheit zu achten.

Für die Richtigkeit

Prof. Dr. Jürgen Plöhn,
Bezirksvorsitzender des EAK Niederrhein